Ein ganzer Abend im Zeichen des Riesling -das hatte es im Podium 49 bislang noch nicht gegeben. Das Podium ist der Ort in der Südstadt, in dem Kreativität, Kommunikation und Weinbegeisterung aufeinandertreffen. Gastgeber Andreas Archut nahm sein Publikum mit auf eine Riesling-Rundreise durch die deutschen Weinanbaugebiete. Dabei gab es einiges zu probieren. Zur Verkostung kamen Kreszenzen von Nahe, Mosel, Saar, Mittelrhein und Rheinhessen.
In einer Vergleichsprobe konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben, wie unterschiedlich Weine schmecken können, obwohl sie derselbe Winzer produziert hat und Rebsorte, Alkoholgehalt und Jahrgang praktisch identisch sind. Der Grund dafür sind die unterschiedlichen Böden, auf denen die Weine gewachsen sind.
Die beiden präsentierten Weine kamen aus nebeneinander liegenden Weinbergen und offenbarten im Glas dann auch völlig unterschiedliche Charakteristika: Während die eine mit ihrem kargen Schieferboden besonders die Mineralität des Weines herausbringt, zeigte sich der Riesling aus dem lösshaltigeren und dadurch mit besserer Fähigkeit zum Wasserspeichern ausgestatteten Weinberg viel fruchtiger.
Das Publikum lernte den Einfluss von Restzucker auf den Geschmack und die Aromatik des Weines kennen. Am Beispiel zweier Rieslinge, die es es sowohl trocken als auch feinherb gibt. Beide Weine kamen parallel zur Verkostung und erlaubten so einen direkten Vergleich und die Erforschung der eigenen Trink-Präpherenzen.
Außerdem konnte sich das Publikum an einigen Beispielen davon überzeugen, welche Entwicklung ein Wein im Laufe seines natürlichen Alterungsprozesses durchläuft.
Am Ende hatten alle viel Neues erlebt – neue Weine kennen gelernt, neue Informationen erhalten und viele Anregungen für kommende Genüsse aufgeschnappt.
Voraussichtlich im Herbst soll es mit einem Seminar über Spätburgunder eine Fortsetzung der unterhaltsamen Rebsortenkunde geben. Ein Termin wird noch bekannt gegeben.
Fotos: Ingo Konrads