Was der Riesling beim deutschen Weißwein, ist der Spätburgunder in der roten Kategorie: Wohl keine andere Rotweinsorte in Deutschland ist so vielfältig und spiegelt dabei gleichzeitig das „Terroir“ wider, also die Kombination aus Standort, Klima und andere Wachstumsbedingungen, Winzertradition der Region und individuelle Winzerpersönlichkeit.
Anhand acht Beispielen lernten die Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des erstmalig im Podium 49 durchgeführten Themenseminars diese Vielfalt kennen und erfuhren dabei viel darüber, wie und wo Spätburgunder-Weine entstehen und welche großen Unterschiede es am Ende im Glas festzustellen gibt.
Die Rundreise durch deutsche Weinbaugebiete startete an der Ahr und endete am Drachenfels –Spätburgunder/Pinot Noir bildete den „rotem Faden“ der Tour. Dabei gingen wir auch der Frage auf den Grund, warum die einen Winzer „Spätburgunder“ aufs Etikett schreiben und die ihn „Pinot Noir“ nennen. Beide Begriffe sind weinrechtlich gesehen Synonyme, bezeichnen also dieselbe Rebsorte. Auch wenn theoretisch das Marketing bei der Namensgebung eine zentrale Rolle spielt, so wurde deutlich, dass der „Pinot Noir“ nicht bloß ein „Spätburgunder mit abgespreiztem kleinen Finger“ ist, sondern – insbesondere bei der Auswahl bestimmter kleinbeeriger Klone des Spätburgunders auch eine „internationalere“ Machart der Weine beschreibt.
Schließlich konnten das Publikum an diesem Abend erschmecken, wie die Wahl verschiedener Fässer – vom Stahltank über das große Holzfass bis hin zum Barriquefass den Wein prägt, und wie Winzer geschickt mit den vom Holz und von der Oxidation stammenden Tertiäraromen spielen können.
Herzlichen Dank an Volker Lannert, der diesen Abend im Bild festgehalten hat!